FC Blau-Weiß Wusterhausen 1919 e.V.

Vorschaubild FC Blau-Weiß Wusterhausen 1919 e.V.

Andreas Nucklies

Birkenweg 54
16868 Wusterhausen/Dosse

(033979) 13059

E-Mail:
Homepage: fc-blau-weiss-wusterhausen.de

Vorschaubild FC Blau-Weiß Wusterhausen 1919 e.V.

12.11.1919 Gründungsversammlung im Hotel "Landhaus", heute Gaststätte "Paludi", 20 Sportfreunde wählten Rudolf Plagemann zum Vorsitzenden des "Sport-Club Wusterhausen/Dosse", SCW 28.02.1920 erstes Spiel in der Geschichte des Fußballs in Wusterhausen gegen Vorwärts Kyritz auf dem Platz am See, Ergebnis 1:1 27.06.1920 erstes Sportfest mit großer Beteiligung, Sieger SV Neuruppin im Herbst wurde der Club Mitglied im Verband Brandenburgischer Ballspielvereine e.V.(VBB), der dem deutschen Fußballbund angeschlossen war 1921 ab Frühjahr erste Verbandspiele im Bezirk Prignitz 1922 die 1. Jugendelf errang als erste Mannschaft des Clubs den Titel eines Meisters des Bezirkes Prignitz 16.05.1926 Einweihung des neuen Sportplatzes, der heutige alte Platz, durch ein Spiel zwischen der Mannschaft des SC Wusterhausen und einer Auswahlmannschaft des Bezirkes Prignitz, die Auswahl siegte 2:0 großer Auftrieb des Fußballsports durch die neue Platzanlage, es wurden 3 Senioren-, 2 Junioren, 2 Jugend- und eine Schülermannschaft gebildet 1929 im Jubiläumsjahr existierte nur noch eine Fußballmannschaft die 1. Mannschaft wurde in der Saison 1928/29 Meister des Bezirkes Prignitz-Ruppin auch die Bezirkspokalmeisterschaft wurde gewonnen 1930 der SCW spielte in der 1. Klasse des Berliner Westkreises am Ende der Punktspiele belegte man einen guten vorderen Platz 1933 aus finanziellen Gründen stellte der SCW den Antrag wieder im heimischen Prignitz-Ruppin zu spielen, dem Antrag wurde stattgegeben seit der Machtübernahme der Faschisten in Deutschland vegetierte auch der Fußball recht und schlecht dahin, für den Massensport gab es keinerlei Unterstützung die Mannschaften konnten nur unter größtem Einsatz der Leitung des Clubs zusammengehalten werden 1945 der Spielbetrieb lag aufgrund der Auswirkungen des 2. Weltkrieges völlig am Boden 1946 erste Versuche, wieder Fußball zu spielen, wurden unter Leitung der FDJ durchgeführt die Sportfreunde Fritz Köpcke und Franz Kosinski gründeten die SG Wusterhausen/Dosse, zwei Mannschaften wurden aufgebaut 1948/1949 die 1. Männermannschaft wurde Kreismeister und stieg nach erfolgreichen Spielen in die Bezirksklasse auf 1950 es gab jetzt fünf Mannschaften im Spielbetrieb, die Mitgliederzahl stieg auf 80 1952 Sportfreund Fritz Köpcke wird Oberliga-Schiedsrichter 1956 Neuorganisation des Sports in der ehemaligen DDR, Gründung des DTSB, Umwandlung der SG Wusterhausen in die BSG "Empor" Wusterhausen, die 1. Jugendmannschaft erkämpfte den Aufstieg in die Jugendsonderklasse 1957 Sportsfreund Friedhelm Dicke wurde Sektionsleiter der Abteilung Fußball 1960/1962 Bau des Sportlerheimes, vorher zog man sich in einer Laube um, und auch das Waschen unter einer Pumpe entsprachen nicht mehr den Anforderungen 1963-1967 ein absoluter Höhepunkt in der Entwicklung des Fußballsports in Wusterhausen war die Errichtung des Seestadions alle Arbeiten wurden in freiwilligen Einsätzen durchgeführt, 120 aktive Sportler, passive Mitglieder und viele Handwerksbetriebe haben diese großartige Sportstätte geschaffen 07.06.1967 festliche Einweihung des Seestadions vor 4000 Zuschauern mit dem Spiel der Olympiaauswahl der DDR gegen eine Berliner Stadtauswahl, die Olympiaauswahl siegte 6:1, seitdem fanden hier zahlreiche nationale und internationale Spiele statt 1971 Dr. Klaus Scheurell wird Oberligaschiedsrichter, während seiner Karriere leitete er 223 Oberligaspiele, 14 A-Länderspiele und 16 Europacup-Spiele 1971/72 erstmaliger Aufstieg der 1. Männermannschaft in die Bezirksliga, letztmalig in der Saison 1985/86 1986/87 Knaben-, Schüler-, Jugend- und Juniorenmannschaft sind in der Bezirksklasse vertreten 1988 Erweiterungsbau am Sportlerheim wurde freigegeben, der alte Platz wurde neu angelegt 1989 Anstieg der Mitgliederzahl auf 312, 8 Mannschaften im Spielbetrieb davon 5 im Nachwuchsbereich 05.11.1990 auf der Mitgliederversammlung wird die Umbenennung in "FC Blau-Weiß Wusterhausen 1919 e.V." beschlossen 1993/94 Abstieg der 1. Männermannschaft in die 1.Kreisliga Ostprignitz-Ruppin 1997/98 Aufstieg der 1. Männermannschaft in die Landesklasse 1998/99 Abstieg der 1. Männermannschaft in die 1.Kreisliga 2005/06 Abstieg der 1. Männermannschaft in die 1.Kreisklasse (Quelle: fc-blau-weiss.de)


Aktuelle Meldungen

Fernsehauftritt unseres Vereins

(26.09.2024)

Fernsehauftritt!

 

Im Abendprogramm des RBB am 25.09.24, im Format "Der Tag", erhielt unser Traditionsklub eine Hauptrolle. 

Unsere Sticker-Sammelaktion schlug nicht nur in unserer Gemeinde Wellen, sondern machte selbst in unserer Landes- und Bundeshauptstadt auf sich aufmerksam. 

Ein besonderer Gast ist Horst Rochow, eine wahre Legende unseres Vereins. Mit seinem Baujahr von 1935 hat er den größten Teil unserer Historie aktiv miterlebt. In einem persönlichen Interview lässt er ein paar Anekdoten blicken und bringt den Zuschauer mit Sicherheit zum Schmunzeln.

Schaut also rein und lehnt euch zurück...

 

Einfach in der ARD Mediathek "Stickeralbum Wusterhausen" eingeben oder unserem Link folgen.

Foto zur Meldung: Fernsehauftritt unseres Vereins
Foto: Unsere Legende Horst Rochow im Interview

"Und dann Rums! Da waren vier Mann in einem Knäuel und haben sich richtig gewälzt!"

(23.08.2024)

,,Und dann Rums! Da waren vier Mann in einem Knäuel und haben sich richtig gewälzt.“ 

Horst, wie bist du zum Fußball gekommen?

„Ich habe immer Interesse für Fußball gehabt, ich wollte immer spielen. Zu meinem ersten Spiel sind wir nach Segeletz gefahren, um 1945. Da waren wir mit sieben Fahrrädern und zwölf Personen unterwegs. Das heißt, es sind welche vorgelaufen und dann sind die anderen mit Rad vorbeigefahren und haben 200 Meter weiter getauscht. So sind wir dort hingekommen.“

 

Als ihr dann in Segeletz angekommen seid, waren alle bereits aufgewärmt?

„So kann man das sagen. Dort haben sie dann ein paar Pfahle als Tore auf eine Wiese hingestellt.“

Die Organisation der Spiele von damals lief aber etwas anders ab oder? Das kann man mit der heutigen Zeit sicherlich nicht mehr vergleichen.

„Richtig, da hat keiner ein Telefon gehabt. Einmal bin ich mit dem Fahrrad über Zernitz nach Dreetz und Hohenofen gefahren und habe vor Ort nachgefragt und die Spiele ausgemacht. Später sind sie dann auch bei mir vorbeigekommen und haben gefragt ob wir spielen wollen. Köpcke hat uns damals auch gesagt, dass wir uns stets Mannschaften zum Spielen aussuchen sollen, zu denen wir mit dem Fahrrad fahren können.“

Was für Zeiten…

„Das lag auch daran, weil die Vereine damals alle kein Geld hatten. Uns ging es ja genauso, ich hatte zwei Fußballschuhe gehabt, die ich nur nehmen konnte, wenn der rechte Verteidiger und der Linksaußen mitgespielt haben. Einer hat einen rechten und der andere einen linken Schuh für mich gehabt. Die Schuhe wurden geteilt. Dann habe ich auch mal mit Sonntagsschuhen im Tor gestanden.“ 

Mit Sonntagsschuhen im Tor… (gemeinsames Lachen)

„Es gab ja nichts. Da war nichts.“ 

Es ist unglaublich, wenn man diesen Umstand mit der Gegenwart vergleicht – mit wenigen Klicks kann ich heute sofort eine Vielzahl an Fußballschuhen bestellen… 

„Ja ja.. Fritz Köpcke war damals als Oberligaschiedsrichter in Babelsberg unterwegs. Dort sagte er zu den Babelsbergern: „Wenn ihr Schuhe habt die ihr nicht mehr gebrauchen könnt, wäre ich stolz, diese für unsere Jugend mit nach Hause bringen zu können.“ Die hat er dann mitgebracht. Meine Schuhe waren sowieso drei Nummern zu groß, da habe ich drei paar Strümpfe angezogen, dann haben sie gepasst. Das kann sich heute keiner mehr vorstellen.“ 

Und die Trikots?

„Es gab damals Unterhemden mit Trägern in verschiedenen Farben. Die waren aus Baumwolle und nicht so teuer.“

Wie kann ich mir heute den Sportplatz von damals vorstellen? Welches Bild hast du vor Augen?

„Der sah gut aus. Wie immer. Es war stets einer anwesend der die Ecken und Linien gemacht hat. Die Tore sahen aus wie heute. Die Mannschaften haben dann immer vor dem Spiel das Netz angehangen und im Anschluss abgehangen.“ 

 

 

 

Bei unserem letzten Treffen hast du etwas von einer Holzhütte mit Eimern darin erwähnt…

„Die war zum Anfang dort. Diese war 3x3 Meter oder 4x4 Meter groß. Im Innenbereich standen Eimer und Schüsseln. Nebenan war eine Pumpe. Die stand aber noch sehr lange.“ 

Die Pumpe wurde als Dusche genutzt?

„Genau, zum Waschen. Im Winter haben wir uns aber nicht gewaschen, da ging es dann immer nach Hause.“ 

Vorhin hast du von Auswärtsfahrten im Kinder- und Jugendbereich erzählt, bei denen ihr mit dem Fahrrad von A nach B gefahren seid. Wie war das später im Männerbereich? 

„Da waren wir mit einem Auto unterwegs gewesen. Dieses hatte hinten auf der Tragfläche einen kleinen Ofen mit einem Rohr und wurde mit Holz beheizt. Die Plane zogen wir über die gesamte Tragfläche und mussten dadurch gebückt sitzen. Einmal rief dann einer „Ey das riecht hier ja so komisch, wer hat geschissen?“ und gerade der mit der großen Klappe hatte sich ein Loch in den Arsch gesenkt. Später gab es dann Aufbauwagen.“ 

Wenn du an deine aktive Karriere zurückdenkst und diese mit dem Hier und Jetzt vergleichst, welche Unterschiede sind dir dabei präsent?

„Ich möchte sagen, früher haben wir gut zusammengehalten. Da stand einer für den anderen ein. Da hat auch keiner gefehlt. Untereinander hatten wir stets eine gute Freundschaft. Außer einmal, da hat die erste Männermannschaft gegen die zweite Männermannschaft in Wusterhausen gespielt. Und wer gewinnt? Kannst du dir ja denken. Und einer von der Ersten sagte: „Na haben wir euch heute mal gewinnen lassen!“. Und dann Rums! Da waren vier Mann in einem Knäuel und haben sich richtig gewälzt.“ 

Hast du hauptsächlich für die erste oder zweite Männermannschaft gespielt?

„Zu Beginn immer für die Erste, später als ich viel auf Montage war für die Zweite. Außer einmal noch, da haben wir gegen Stüdenitz gespielt. Ein Mitspieler war so duhne gewesen und musste nach zehn Minuten runter. Abends hatte er sich die Figur so voll gehauen. Er konnte dann kaum noch laufen. Vorher spielte ich aber schon für die zweite Mannschaft. Zwei Spiele hintereinander – da war ich kaputt.“

Gibt es für dich ein Highlight oder auch einen Moment aus deiner aktiven Laufbahn, woran du gerne zurückdenkst?

„Wir haben gegen Stahl-Hennigsdorf gespielt und verloren. Alle haben sich gefreut. Die haben damals zwei Klassen höher gespielt als unsere Erste. In dieser Saison wurden wir mit der Zweiten Meister und äußerten den Wunsch nach Berlin zu fahren. Vorher wollten wir aber in Hennigsdorf übernachten und organisierten daraufhin ein Spiel. „Sind wir denn verrückt?“ dachten wir uns nur. Mit Hängen und Würgen haben wir mit 2:1 verloren. Trotzdem waren wir stolz und haben denen gesagt, dass wir die Zweite aus Wusterhausen sind. Das war unglaublich. Man kann auch verlieren und sich freuen. Vorher haben wir mit fünf bis sechs Gegentoren gerechnet und uns gedacht „Vielleicht können wir dort nochmal zählen lernen.“

 

 

Interview vom 17.02.24

Interviewpartner: Horst Rochow

Interviewführung: Eric Stiefel 

Verfasser: Eric Stiefel

Foto zur Meldung:
Foto: Horst Rochow, aufgenommen am 17.02.24

"Ich war stolz, dass ich bereits in diesem jungen Alter in den Männern spielen durfte."

(23.08.2024)

„Ich war stolz, dass ich bereits in diesem jungen Alter in den Männern spielen durfte.“

 

Franz, wann und wo hast du begonnen Fußball zu spielen?

Im Jahre 1947 in Wusterhausen/Dosse.

Gab es in deiner Kindheit oder Jugendzeit ein Fußballereignis an das du gerne zurückdenkst?

Da muss ich einen Moment überlegen. Ja, es war ein Pokalsieg.

Erinnerst du dich noch an den Übergang von den Junioren zu den Männern? 

Der Übergang von den Junioren zu den Männern war eigentlich überraschend. Ich musste eines Tages gegen Mittag um 12Uhr, von meinen Eltern zu Hause eine Genehmigung bringen, dass ich mit 17 Jahren in den Männern spielen darf. 

Bei wem musste diese Genehmigung abgegeben werden?

Beim Vorstandsvorsitzenden, Fritz Köpcke. 

Wie hast du diesen Übergang damals empfunden?

Ich war stolz, dass ich bereits in diesem jungen Alter in den Männern spielen durfte. Normalerweise gab es das nur mit der Genehmigung der Eltern und der Staffelleiter – die mussten mit einverstanden sein. 

Dann im Männerbereich wart ihr eine sehr schlagkräftige Truppe oder? Was hat euch ausgezeichnet?

Kameradschaft und Teamgeist. Einer war für den anderen da. Ich hatte natürlich das Pech, dass ich mir mit 17 oder 18, im Jahre 1957, das Wadenbein gebrochen habe. 

Ach du Schande. Wie lange hast du pausiert?

Ungefähr ein halbes Jahr. Ich wurde nach der Verletzung wieder sehr freundschaftlich aufgenommen und habe auch weiter gemacht, bin dem Fußballsport treu geblieben. Ich bin auch gleich wieder in das Team der 1. Männer gekommen. 

Welche Position hast du gespielt?

Eigentlich Abwehr. In den Junioren habe ich im Sturm gespielt und durch einen Ausfall in der Hintermannschaft, bin ich in die Verteidigung gekommen.

Gab es in dieser Zeit besondere Erfolge?

Unsere Erfolge waren sehr bescheiden (lacht). Wir haben damals in der Bezirksklasse gespielt als ich zu den Männern gekommen bin. Höher ging es zwar, aber das haben wir nicht geschafft. Es war mir somit vorbehalten, mal eine Klasse höher spielen zu dürfen. Die höchste im Bezirk war damals die Bezirksliga.

Hattest du während deiner Fußballlaufbahn ein Idol? Falls ja, was hat dich an diesem begeistert?

Fritz Walter aus Kaiserslautern. Begeistert hat mich an ihm seine Kameradschaftlichkeit und er war ein sehr technisch begabter Spieler.

Selbst deine Uhrenkelkinder haben beim Fußballclub aus Wusterhausen mit dem Fußballspielen angefangen – welche Gefühle entstehen in dir, wenn du daran denkst?

Die Begeisterung für den Fußball haben sie von mir übernommen und das hat mich dermaßen erfüllt, dass ich bei jedem Heimspiel mit auf dem Platz war. Selbst heute noch bei meinem jüngsten Uhrenkelkind Jarno, der mit sieben Jahren Fußballsport betreibt. 

Es reicht ja durch deine ganze Familie durch, alle haben hier bei Blau-Weiß mit dem Fußballspielen angefangen. 

Genau. Alle sind durch die Fußballschuhe von Blau-Weiß Wusterhausen gegangen. Das macht mich in jedem Fall stolz und glücklich.

Vielen Dank Opa!

Gerne!

 

Interview vom 10.05.24

Interviewpartner: Franz Brunnemann

Interviewführung: Sabrina Brunnemann 

Verfasser: Eric Stiefel

 

Foto zur Meldung:
Foto: Franz Brunnemann, aufgenommen am 10.05.24

"Alle sind zum Training gekommen, kannst Du glauben!"

(23.08.2024)

„Alle sind zum Training gekommen, kannst Du glauben!“

Baujahr 1939. Horst Roggatz wuchs auf dem Dorf auf und entwickelte im Laufe seines Lebens eine tiefe Verbundenheit zum Fußballclub in Wusterhausen. Bereits in Kindheitstagen begann er gemeinsam mit seinen Freunden zu bolzen. Der Lederball hatte es ihm angetan, woraufhin er mit 17 Jahren sein erstes Spiel für die 1. Männermannschaft in Zernitz bestritt. An ein Spiel kurz nach seinem Karrierebeginn erinnert er sich mit einem Schmunzeln zurück – dieses endete mit einem 14:0 Kantersieg für Stüdenitz. Nach diesem Dämpfer wollte er zunächst seine Fußballschuhe an den Nagel hängen, ehe er sich doch anders entschied und damit einen fußballreichen Weg für sich selbst ebnete.

Horst, was sind deine ersten Kindheitserinnerungen an den Fußball?

„Als Kinder haben wir in Zernitz sehr viel gebolzt und dafür vom Bauern einen Ball bekommen. Dieser ging uns dann kaputt und wir haben den Lederball wieder mit neuem Heu gestopft.“

Wie viele Jahre warst Du für den Wusterhausener Fußballclub aktiv und wie kam es dazu?

„Na von 1962 bis heute (lachen). 1962 kam ich nach Wusterhausen, vorher war ich bei der Bereitschaftspolizei in Schwerin und später bei der Bezirkspolizei. In Schwerin habe ich auch gespielt. Erst Kreisklasse, dann Bezirksliga und danach in der zweiten DDR Liga mit Schwerin. Da war ich 22. Mit der Heirat kam ich dann nach Wusterhausen, meine Frau kommt von hier. Vorher habe ich immer Urlaub am See gemacht. Später nahm ich für den Verein eine Trainerrolle ein und war 40 Jahre lang im Vorstand.“

Was ist die schönste Erinnerung an deine Karriere?

„Die Beste ist mit den A-Junioren in Wusterhausen, in der Bezirksliga Potsdam. Da war ich Trainer. Wir waren im Endspiel des FDGB Pokals gegen BSG Motor Süd Brandenburg in Bamme. Leider haben wir mit 1:0 verloren. Das war aber trotzdem toll. Als Spieler selbst war das Highlight in der Bezirksklasse zu spielen, heute vergleichbar mit der Landesklasse.“

Hattest Du selbst ein Idol als Spieler?

„Nein, nein. Oder doch, ich selbst. Als ich 1962 nach Wusterhausen kam, schoss ich in der ersten Halbserie 18 Tore.“

Du hast vorhin etwas über eine Trainerrolle hier bei Blau-Weiß erwähnt… 

„Ja genau, ich war damals technischer Leiter und habe mich regelmäßig mit den Nachwuchstrainern getroffen und Schwerpunkte festgelegt, wie zum Beispiel das Trainieren von drei Übungen, mit Finten und so. Weiß Du wie ich das damals als Trainer mit den Junioren gemacht habe? Die waren alle in der Disco, von fünf bis zehn und um halb zehn bin ich gekommen und habe für alle ein Bier ausgegeben. Alle sind zum Training gekommen, kannst Du glauben!“

Wie würdest Du den Fußball von damals mit heute vergleichen? Gibt es auf und neben dem Platz Unterschiede?

„Ganz klar. Wir hatte damals eine gute Kameradschaft in Wusterhausen. Wir haben sehr viel gesungen und zu Himmelfahrt immer gefeiert. Nach jedem Spiel haben wir zusammengesessen und Bier getrunken.“ 

Im Zeitraum von 1963 bis 1967 warst Du am Bau unseres See-Stadions beteiligt. Welche Erinnerungen und Gefühle kommen in dir hervor, wenn Du daran zurückdenkst?

„Damals haben alle geholfen. Auch von der Schule kamen sie mit den Kindern und haben mitgemacht. Ich habe mich in der Zeit viel um den Nachwuchs gekümmert, aber auch immer geholfen und mit angepackt.“

Welchen Wunsch hast Du für die Zukunft des Fußballs bei uns auf dem Dorf und besonders für den FC Blau-Weiß Wusterhausen?

„Mir gefällt es gut wie es mit dem Nachwuchs läuft. Wenn wir eine gute Nachwuchsarbeit leisten, schaffen wir es auch wieder in der Landesklasse zu spielen. Weiter so.“

 

Interview vom 07.02.24

Interviewpartner: Horst Roggatz

Interviewführung: Eric Stiefel

Verfasser: Eric Stiefel

Foto zur Meldung:
Foto: Horst Roggatz, aufgenommen am 07.02.24