Vorbilder für ländliche Entwicklung: Agrarminister Axel Vogel vor Ort bei drei beispielhaften LEADER-Projekten in Ostprignitz-Ruppin
Pressemitteilung des Brandenburger Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutzm (MLUK)
Landkreis Ostprignitz-Ruppin – Brandenburgs Landwirtschaftsminister Axel Vogel informierte sich heute in Vielitz, Blankenberg und Kyritz (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) über drei Förderprojekte der ländlichen Entwicklung. Diese zeigen ganz unterschiedlich, aber beispielhaft, wie leerstehende Gebäude zunächst saniert, modernisiert und anschließend umgenutzt werden. Sie befördern so eine nachhaltige und flächenschonende Ortsentwicklung und beleben den ländlichen Raum. An den drei Stationen wurde in den Gesprächen mit den Projektträgern die Bandbreite der Fördermöglichkeiten der ländlichen Entwicklung deutlich. Dabei skizzierten die Projektträger den Weg von der Idee bis zur Umsetzung.
Agrarminister Axel Vogel:
„Die drei Projekte der LEADER-Region Ostprignitz-Ruppin stehen beispielhaft für die Bandbreite von LEADER und können Vorbildcharakter für weitere Projekte auch in anderen Regionen entfalten. Mit der Gestaltung der Ortskerne und der damit verbundenen Belebung wächst die Attraktivität des ländlichen Raumes. Projekte der innerörtlichen Gestaltung bilden das Fundament für weitere Entwicklungen. Ansiedlungen beleben Ortsmitten, verringern den Flächenverbrauch, bewahren die Baukultur und werten Freiräume auf. Häufig erfahren dadurch Gebäude, die für das Ortsbild prägend oder eng mit dem Ortsleben verbunden sind oder waren, eine neue nachhaltige Nutzung, die identitätsstiftend wirkt und von der der ländliche Raum profitiert“.
In Vielitz, einem Ortsteil der Gemeinde Vielitzsee im Amt Lindow (Mark), besuchte Agrarminister Vogel das zusammen mit Studierenden der School of Design Thinking des Hasso-Plattner-Instituts entwickelte Projekt „The Vield“. Eine ehemalige Viehscheune wurde behutsam und nachhaltig zu einem modernen „Seminarhaus“ umgebaut. Gleichzeitig blieb das Gebäude als klassischer Bestandteil des Dorfkerns erhalten und wurde so neu in Szene gesetzt. Entstanden ist ein innovativer Arbeitsort abseits klassischer Bürowelten, der von Unternehmen und Teams angemietet werden kann. Das Erdgeschoss dient dem innovativen, kooperativen Arbeiten mit offener Küche. Das Obergeschoss bietet Raum für Kommunikation, Rückzug und 20 Schlafplätze. Die Gesamtkosten betragen rund 490.000 Euro. Gefördert wird das Projekt mit rund 118.000 Euro LEADER-Mitteln durch das Land und die Europäische Union.
Das Gut Blankenberg in einem kleinen Dorf mit 60 Einwohnerinnen und Einwohnern in der Gemeinde Wusterhausen/Dosse, eine gute Stunde westlich von Berlin gelegen, blickt auf eine lange Geschichte zurück. Zum Gut gehören unter anderem das Herrenhaus, ein Gartenhaus und eine Getreidehalle. Das Ensemble von 1780 wird nach und nach behutsam und nachhaltig saniert – mit dem Ziel, einen hochwertigen Begegnungs- und Seminarort zu schaffen. Die Projektträger, zwei junge Männer aus Berlin, streben eine zeitgenössische Nutzung und Entwicklung des Hauses an, die historische Details respektiert und bewahrt und gleichzeitig sowohl gewinnbringende wie auch gemeinnützige Aktivitäten ermöglichen soll. Der technische Betrieb des Objekts wird komplett klimaneutral bis klimapositiv laufen, was nicht selbstverständlich für ein Denkmalobjekt ist. Neben den Fördermitteln der ländlichen Entwicklung erfolgte auch eine Förderung durch das Denkmalschutz-Sonderprogramm des Deutschen Bundestags, durch das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM) und die Stiftung Denkmalschutz. Die Gesamtkosten betragen rund 250.000 Euro. Gefördert wird das Projekt mit rund 112.000 Euro aus LEADER--Mitteln.
Ein weiteres Projekt besuchte Minister Vogel in der Stadt Kyritz. Hier hat der Kreisbauernverband Ostprignitz-Ruppin e.V. (KBV) im Jahr 2020 ein Gebäude im Zentrum der Stadt erworben, in dessen Obergeschoss die Geschäftsstelle Raum fand. Im Erdgeschoss, in den Räumlichkeiten einer ehemaligen Eisdiele, werden ein Regionalladen und ein Seminarraum hergerichtet. Geplant ist der Verkauf von regionalen Produkten ausschließlich über Verkaufsautomaten und ohne Ladenpersonal. Das Projekt wirkt dem innerstädtischen Leerstand von Handelsflächen entgegen und schafft Absatzmöglichkeiten und Angebote für Produkte von kleinen regionalen Erzeugern. Neben dem Verkauf regionaler Erzeugnisse sind Aktionstage und Verkostungen für Kunden in Zusammenarbeit mit den Herstellern und Produzenten geplant sowie verschiedene Formate zum Thema gesunde Ernährung. Das Projekt hat einen Umfang von rund 60.000 Euro. Gefördert wird es mit rund 27.000 Euro aus LEADER-Mitteln.
Auch zukünftig werden die Gestaltung attraktiver Lebensräume Schwerpunkte in der ländlichen Entwicklung in der LEADER-Region Ostprignitz-Ruppin sein – neben Themen wie Energie, Mobilität, Klimaschutz und der Stärkung der regionalen Wirtschaft. Die drei Vorhaben können beispielgebend auch für andere Regionen sein und weitere Entwicklungen anschieben.
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